Antonows „Bienchen“ An-14 in der DDR

Antonows „Bienchen“ An-14 in der DDR

Am Anfang einer ganzen Flugzeugfamilie heutiger STOL-Transportflugzeuge steht die Antonow An-14. So lassen sich die Kurzstrecken-Transportflugzeuge Antonow An-28 und An-38 sowie die PZL M-28 Skytruck und PZL M-28B Bryza der polnischen Firma PZL Mielec auf das im Jahr 1957 entwickelte Ursprungsmuster An-14 zurückführen. Der Westen versah die An-14 mit dem NATO-Code „Clod“ (Klumpen), während der eigentliche russische Name Ptschjolka (Biene) wesentlich harmonischer klingt und unter dem Namen „Bienchen“ ist sie in deutschen Landen dort bekannt, wo sie im Einsatz war. In der NVA der DDR flogen vier Maschinen (die 994, 995, 996, 997) bei der Verbindungsfliegerstaffel VS-14 (Strausberg). Die Flugzeuge waren wegen ihrer hervorragenden STOL-Eigenschaften bei den Piloten sehr beliebt. Es reichte ein Sportplatz zum Starten in der Diagonalen. Die im Internet oft zu lesende Anzahl von zwölf eingesetzten Maschinen kann nicht bestätigt werden. Der Autor hat drei damalige Staffel- und Ketten-Kommandeure, einen der Kettentechniker und die Cottbusser Museumstruppe dazu befragt – sie werden es wohl wissen. Die Vorgeschichte überspringend, war es anfangs in Strausberg die Transport- und Verbindungsfliegerstaffel TVFS (die ehemalige Schleppstaffel), welche am 1. Dezember 1961 in Verbindungsfliegerstaffel VS-25 (zeitweise auch VFS-25) umbenannt wurde. Ab 1. Februar 1971 trug der Verband dann die Bezeichnung VS-14. Eine Staffelbezeichnung VS-24, wie sie durch die Medien geistert, hat es in den NVA-Luftstreitkräften nie gegeben, jedoch eine TS-24 (Dresden) mit IL-14 und An-26.
Die hier in den Bildern präsentierte „995“ (Werk-Nr. 601005) wurde im Juni 1966 in Dienst gestellt und ging 1980 nach Außerdienststellung an die Traditionsvorstartlinie Bautzen. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam das Flugzeug im Jahr 1992 zunächst in das Luftwaffenmuseum Uetersen und zog dann mit dem Museum um nach Berlin-Gatow. Von den vier An-14 der VS-14 steht noch die „996“ (Werk-Nr. 600904, im Dienst vom Mai 1966 bis zum November 1981) als Leihgabe des Militärhistorischen Museums Dresden im Freigelände des Flugplatzmuseums Cottbus. Die beiden anderen Maschinen sind nach ihrer Außerdienststellung zu Übungszwecken auf dem Übungsplatz Chemische Truppen Storkow verwendet worden, Reste der 994 und 997 wurden von den Cottbusser „An-14-Fans“ geborgen und befinden sich im Flugplatzmuseum Cottbus.