Fairey Fox in Peru

Fairey Fox in Peru

Unter Vermittlung des Völkerbundes trat am 25. Mai 1933 ein Waffenstillstand zwischen den beiden um Grenzgebiete kämpfenden Parteien Peru und Kolumbien in Kraft. Für ein Jahr sollten die Waffen schweigen. In dieser Zeit wollte der Völkerbund entscheiden, wem die umstrittenen Gebiete zugeschlagen würden. Diese Kampfpause wollte Peru unbedingt nutzen, um sich mit neuen Waffen auszurüsten. Man war sich sicher, sollte der Völkerbund gegen Peru entscheiden, würde es zu einem neuen Waffengang kommen.
Die Planungen sahen vor, innerhalb der Jahre 1933 bis 1936 insgesamt 156 Militärflugzeuge anzuschaffen. Diese sollten 12 Staffeln Aufklärer beziehungsweise Bomberverbände und sieben Jagdgeschwader bilden. Die bisher verwendeten Flugzeuge wurden als veraltet angesehen und sollten nach und nach ausgemustert werden.

Anhand der bekannten Leistungsdaten der columbianischen Flugzeuge wurden Mindestrichtlinien festgelegt, damit die neu erworbenen Maschinen nicht weniger kampfkräftig waren als die des Gegners. Als erstes wurden in Großbritannien sechs Fairey-Doppeldecker von Typ Seal erworben. Die Firma wollte die Geschäftsbeziehung gleich weiter ausbauen und bot den Peruanern ihren modernen Angriffs-Doppeldecker Fox Mk III an. Eine Maschine wurde mit einem Zwölfzylindermotor Rolls-Royce Kestrel IIS ausgerüstet und der Delegation aus Peru vorgestellt. Diese fand die Flugleistungen ausreichend und empfahl ihrer Regierung den Kauf des Musters.
Die peruanische Regierung äußerte einige Änderungswünsche. Funkgeräte sollten installiert werden, die Flugzeuge sollten Schwimmer und austauschbar auch Radfahrwerke erhalten und die Bordwaffen sollten ein Kaliber von 7,65 mm haben – passend zu den sonst in Peru verwendeten Waffen. Bei Fairey bezeichnete man die so entstandene Variante als Fox IV. Sechs Flugzeuge wurden gebaut und erhielten die Werknummern F.1965 bis F.1970. Der Bau begann im Juni 1933 und die erste Maschine verließ Anfang Oktober die Werkhalle. Nachdem drei Fox IV fertiggestellt waren, wurden sie zur Erprobung des Flugverhaltens auf Schwimmern zur Firma Saunders-Roe auf die Insel Wight überführt.