Flugboote und der Krieg auf den Ozeanen 1939 bis 1945

Flugboote und der Krieg auf den Ozeanen 1939 bis 1945

Flugboote und Schwimmerflugzeuge leisteten einen wichtigen Beitrag zur Kriegführung aller Marinekräfte im Zweiten Weltkrieg. Sie flogen als U-Boot-Jäger, Transporter und sogar als Jagd­flug­zeuge, ihre Entwicklung und Einsätze werden jedoch selten erwähnt.
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Während die Flugboote in der Fernaufklärung so etwas wie eine eigene Rolle fanden, gelang dies den Schwimmerflugzeugen nicht. Kurioserweise wurde das erste deutsche U-Boot, welches im Zweiten Weltkrieg durch ein Flugzeug versenkt wurde, von einem Schwimmerflugzeug besiegt. Eine Fairey Swordfish der „H.M.S. Warspite“ versenkte am 13. April 1940 U-64 im Fjord von Narvik. Auch deutsche Schwimmerflugzeuge konnten Anfangserfolge verzeichnen. Heinkel He 115 der Küstenfliegergruppe 506 aus Stavanger in Südnorwegen versenkten am 26. August 1940 den Frachter „Remuera“ und etwas später noch ein anderes Schiff. Trotzdem war die Einstellung der Produktion schon beschlossen. Landflugzeugen wurde die höhere Priorität eingeräumt. Die Stationierung von einigen He 115 nahe Bordeaux und einer kleinen Arado Ar 196 bei Brest nach dem Sieg über Frankreich scheint aus Mangel an geeigneten Landflugzeugen geschehen zu sein. Im Jahr 1942 flogen noch einige He 115 bei den Küstenfliegergruppen 406 und 906 zusammen mit moderneren Bv 138. Die Wasserflugzeuge stellten damit etwa zehn Prozent der verfügbaren Maschinen, die gegen alliierte Konvois auf dem Nordatlantik ausgeschickt werden konnten. 1944 wurde die Produktion der He 115 in geringem Umfang wieder aufgenommen, hauptsächlich, um als Rettungsflugzeug und Transporter eingesetzt zu werden.
Ähnlich erging es den italienischen Torpedobombern auf Schwimmern. Mit etwas mehr als 60 Maschinen Cant Z.506B war Italien im Juni 1940 in den Krieg eingetreten. Diese flogen von Brindisi oder Sardinien aus einige Angriffsmissionen, wurden dann aber mangels Erfolg schnell zur Aufklärung und als Rettungsmaschinen eingesetzt. In den ersten sechs Monaten des Jahres 1942 ging nicht eine einzige Cant durch gegnerisches Feuer verloren – aber 39 aus „anderen Gründen“. Das zweimotorige Schwimmerflugzeug Fiat R.S.14, welches ab 1941 begann, die Cant zu ersetzen, verfügte nur über eine eng begrenzte Bombenzuladung und es ist fraglich, ob die Maschine jemals in einem scharfen Einsatz geflogen ist.