Focke-Wulf 190 – Schrecken der Fliegenden Festungen

Focke-Wulf 190 – Schrecken der Fliegenden Festungen

Anfangs wenig Begeisterung für die Fw 190
Das Reichsluftfahrtministerium unterstützte den Vorschlag von ??nk nicht besonders begeistert, denn?ch gab es im Herbst 1938 drei Prototypen des Jagdflugzeugs mit Sternmotor in Auftrag. Die neue Konstruktion mit Tunnellufteinlauf sollte die große Stirnfläche des Sternmotors aerodynamisch kompensieren. Ein großer Propellerspinner mit dem Durchmesser der Motorverkleidung leitete die Luft strömungsgünstig über den Rumpf. In der Mitte des Spinners war eine Öffnung, durch die Kühlluft zum Motor geleitet wurde. So wurde der bullige Motor elegant in die Rumpfform integriert. Was auf dem Zeichenbrett wie eine geniale Lösung aussah, erwies sich jedoch in der Realität als kein gangbarer Weg. Zuwenig Luft erreichte den Motor, der so ständig überhitzte.
Am 1. Juni 1939 absolvierte der erste Prototyp in Bremen seinen Erstflug mit der zivilen Kennung D-OPZE. Doch es traten eine große Zahl von Problemen zutage. Der Pilotensitz lag zu nahe am Motor, daher gab es keinen Raum für den Einbau von Maschinengewehren im Rumpf wie sie das Technische Amt gefordert hatte. Die unzureichende Kühlung des Motors führte zu sehr hohen Temperaturen von über 50 Grad in der Kabine. Doch bevor der zweite Prototyp fertig wurde, lief bei BMW die Produktion des neuen luftgekühlten 14-Zylinder-Doppelsternmotors vom Typ 801 an. Mit einer Startleistung von 1560 PS (später 1700 PS) versprach dieser bessere Flugleistungen für das neue Jagdflugzeug. Obgleich er den gleichen Durchmesser wie der Typ 139 aufwies, war der neue BMW 801 länger und schwerer. Seine Masse war mit 1045 kg etwa 160 kg größer als beim 139. Für einen Einbau musste die Kabine nach hinten verlegt und etwas verkleinert werden. Dadurch wurde teilweise das Problem der Überhitzung im Cockpit gelöst, doch der gesamte Rumpf musste neu konstruiert werden. Er wurde länger als ursprünglich geplant und die Schiebehaube musste modifiziert werden, das Leitwerk wurde geändert und sogar das Fahrwerk musste verlegt werden. Durch den stärkeren Motor erwartete man eine wesentliche Verbesserung der Flugleistung, doch das Gewicht des Prototyps wuchs stark an. Wog der erste Prototyp Fw 190 V1 noch 1800 kg, kam der zweite Prototyp V2 auf 2000 kg, beide Maschinen natürlich ohne Waffen.

Fw190 Semerdjiew
Die Testpiloten waren vom Flugverhalten und der Wendigkeit des Flugzeugs begeistert, doch sie beklagten die hohen Temperaturen in der Kabine und das Eindringen von Treibstoffdämpfen infolge undichter Verbindungen, was sie zwang, die ganze Zeit mit Sauerstoffmaske zu fliegen. All dies waren Hindernisse für die Abnahme des Flugzeugs in dieser Form durch die Luftwaffe. Die Ingenieure hofften, das Problem der ungenügenden Kühlung der Zylinder im hinteren Stern des Motors durch den Einbau eines Kühlgebläses lösen zu können. Auch war der große Spinner zugunsten eines konventionellen kleinen aufgegeben worden, dadurch strömte von vorn mehr Kühlluft durch den Motor. Es war dennoch erforderlich den Abstand zwischen Motor und Kabine zu vergrößern.
Im Mai 1939 wurden in zwei entsprechend umgebaute Prototypen die neue Motoren BMW 801 eingebaut. Die Tragflächen wurden umkonstruiert, dabei wurde jedoch das Profil des Originals beibehalten. Der Flügel war eine durchgehende Baugruppe und nicht wie bei der Bf 109 zweiteilig, was schwere Befestigungsbolzen erforderte. Dies führte zu einer Gewichtsreduzierung von etwa 130 kg. Die Spannweite wurde um einen Meter verlängert und die Flügelfläche dadurch um 3,35 qm vergrößert. Ein Ergebnis der Vergrößerung der Spannweite waren ausgezeichnete Steigleistung und Wendigkeit, trotz des etwas erhöhten Gewichts, wobei der Verlust an Höchstgeschwindigkeit durch die größere Stirnfläche nur 10 km/h betrug.

Fw190 Nowarra
Im Frühjahr 1941 testete die Luftwaffen-Erprobungsstelle Rechlin die ersten Vorserienmaschinen Fw 190 A-0 ausgiebig. Dort wurden die allgemeinen Flugleistungen und die Handhabung der Flugzeuge erflogen. Kurz danach begannen die Vorbereitungen zur Übernahme die ersten Serienmaschinen der Baureihe ?-1 durch die Luftwaffe und zur Erprobung bei Fronteinheiten. Zu dieser Zeit erhielt ?urt ??nk den Auftrag, die Erstellung der für die Serienproduktion in den Werken von Focke-Wulf und in Lizenz bei Arado und AGO erforderlichen Betriebsmittel vorzubereiten. 14 der ersten Maschinen blieben in den Werken für erforderliche Versuche zurück, sechs wurden der Luftwaffe übergeben.

Lesen Sie in der FliegerRevue X Nr. 56, warum die Fw 190 überhaupt einen Sternmotor erhielt und wie die Entwicklung des Flugzeugs im Krieg weiterging.

Finden Sie kostenloses Zusatzmaterial zum Tracker-Artikel hier:
Fw190 Klarmachen zum Flug (PDF)