North American P-51 Mustang

North American P-51 Mustang

Eine Legende und für viele das beste Jagdflugzeug aller Zeiten: Die erste Version der Mustang überzeugte nicht unbedingt mit großartigen Flugleistungen. Doch mit neuem Motor wurde die P-51 das gefährlichste Jagdflugzeug am deutschen Himmel. In vielen Luftstreitkräften war die Mustang bis lange nach dem Krieg der Standardjäger. Mit vielen Farbzeichnungen.
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Erste Einsätze der Mustang
Ihren ersten Kriegseinsatz flog die Mustang unter den Kokarden der Royal Air Force als Aufklärer über Nordfrankreich am 10. Mai 1942 über Berck, etwa 30 km südwestlich von Calais.  Am 27. Juli 1942 drangen britische Mustang bei einer Aufklärungsmission erstmals in den deutschen Luftraum ein. Ihre Feuertaufe erlebte die Mustang am 19. August 1942 über dem Landestreifen am französischen Ort Dieppe. Vier britische und kanadische Mustang-Staffeln unterstützten die Landung mit Tiefangriffen. Während am Boden die hauptsächlich kanadischen Truppen bei dieser Generalprobe einer Invasion am Strand nicht Fuß fassen konnten und schwere Verluste erlitten, besiegte eine Mustang im Luftraum darüber erstmals einen Gegner. Der amerikanische Freiwillige in der RAF, H. Hills, schoss eine Focke-Wulf Fw 190 der Luftwaffe ab. Kurz danach ging jedoch auch eine britische Mustang verloren.

In amerikanischen Diensten startete die erste Mustang am 9. April 1943 zu einem Kriegseinsatz. Über Tunesien flog A. Shvabom mit einer Foto-Mustang F-6A Aufklärung über Flugfelder der Luftwaffe. Über Europa führte Colonel Don Blakeslee am 1. Dezember 1943 insgesamt 23 Mustang P-51B von England aus zu einem „Gewöhnungsflug“ über Nordfrankreich und Belgien. Da zahlreiche Maschinen mit Flakschäden zurückkehrten, wurde diese Mission wohl im Tiefflug durchgeführt. Eine Begegnung mit Jägern der Luftwaffe fand an diesem Tag nicht statt.
Als Begleitschutz für schwere Bomber, der Rolle, in der die Mustang berühmt werden sollte, fungierten mehrere P-51B erstmals am 5. Dezember 1942 beim Angriff mehrerer B-17 auf die französische Stadt Amiens. Kontakt mit gegnerischen Flugzeugen gab es nicht. Auch beim zweiten Einsatz, der sich am 11. Dezember gegen den Hafen von Emden richtete, trafen die Begleitjäger nicht auf Widerstand. Die deutsche Flak schoss aber eine B-17 aus dem kleinen Verband der 8. Luftflotte.
Der erste Luftkampf einer amerikanischen Mustang fand am 16. Dezember 1943 über Bremen statt. Lieutenant Charles Gams konnte mit seiner P-51B einen deutschen zweimotorigen Zerstörer vom Typ Messerschmitt Bf 110 abschießen.

Kampf um die Luftherrschaft
Bis zum Frühling 1944 erfolgte eine Einsatztätigkeit der Mustang nur sporadisch. Die Schwierigkeiten beim Eingewöhnen der Flugzeugführer und Bodentechniker auf den neuen Flugzeugtyp und der noch stattfindende Aufbau der amerikanischen 8. Luftflotte in England ließen keine ständigen Missionen zu. Ab dem Januar 1944 hatte Lieutenant General James Harold Doolittle das Kommando über die 8. U.S. Air Force übernommen. Er gab die Direktive aus, Begleitjäger sollten nicht immer nur dicht an den Bombern fliegen, sondern die Luftwaffe bekämpfen, wo immer sie zu finden sei. Dies hieß, Jagdflugzeuge würden dem Bomberstrom weit vorauseilen und als „Vorausjagd“ sich formierende deutsche Flugzeuge angreifen und auch im Tiefflug den Gegner auf seinen Flugplätzen bekämpfen.

Am 3. März 1944 erfolgte ein Langstreckeneinsatz der Bomber gegen Berlin. Der Verband wurde von britischen Mustang, amerikanischen P-47 und P-38 Lightning begleitet. Auch am nächsten Tag erschienen die Bomber und Begleitjäger wieder über der Reichshauptstadt. Während der erbitterten Luftkämpfe der beiden Tage gingen 23 Jäger der Alliierten verloren, die ihrerseits acht Luftsiege meldeten. Am 6. März ging es wieder gegen Berlin, diesmal behielten die Alliierten die Oberhand. Die Begleitjäger meldeten 81 Luftsiege bei elf eigenen Verlusten. Davon sollen Mustang allein 45 Gegner abgeschossen haben.
Am 5. April 1944 griffen amerikanische Jagdverbände mit insgesamt 456 Maschinen im Tiefflug fünf Flughäfen im Raum Berlin und sechs bei München an. 43 deutsche Flugzeuge wurden dabei am Boden zerstört und zusätzlich zehn Jäger der Luftwaffe in der Luft, die zur Abwehr aufgestiegen waren. Nur sieben US-Jäger wurden als Verlust gemeldet.

 

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