A-7 Corsair II

A-7 Corsair II

In kürzester Zeit wurde in den 1960er-Jahren speziell für Kampfaufträge im Tiefflug ein Jagdbomber für den Vietnamkrieg entwickelt. Bis zu den beiden Golfkriegen erfüllte die Corsair II ihre Missionen. Viele farbige Seitenrisse dienen als Vorlagen für Modellbauer.
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Entstehung der A-7
Mit der Douglas A-4 Skyhawk verfügte die Navy über einen exzellenten Jagdbomber, der dafür entworfen war, nukleare Bomben von Flugzeugträgern aus über Küstenzielen abzuwerfen. Diese Rolle konnte die Maschine auch erfüllen. In einem konventionellen Krieg, wie über Vietnam, zeigte sich aber die Nutzlast mit Eisenbomben als zu gering und die Eindringtiefe ins Landesinnere als unzureichend. Zwar konnte die Skyhawk im Flug aufgetankt werden, aber dies bedeutete, dass sich die Tanker sehr nahe am gegnerischen Luftraum aufhalten mussten.

Eine frühe A-7A Corsair II bei einem Versuchsflug zum Bombenanbwurf (Ling-Temco-Vought Aircraft Corporation)

So wurde eine Ausschreibung für einen Nachfolger herausgegeben und die amerikanische Luftfahrtindustrie 1962 unter dem Projektnamen VAX zur Einsendung von Entwürfen aufgefordert. Douglas, Grumman, L.T.V., McDonnell und North American reichten Unterlagen ein. Um Zeit zu sparen, richtete der Befehlshaber der Marine-Operationen eine Studiengruppe ein, welche die endgültige Auslegung des neuen Jagdbombers festlegen und dann so schnell wie möglich in die Produktion überführen sollte. Die Gruppe kam zum Schluss, dass Überschallgeschwindigkeit für die geforderten Aufgaben nicht notwendig sei, wenn hauptsächlich Tiefangriffe geflogen werden sollten. So wurden Ende 1963 neue Spezifikationen für ein kleines, relativ leichtes und günstiges Flugzeug herausgegeben, welches einfach zu bauen sein sollte und über eine große Reichweite verfügen musste. Bevorzugt wurde die Modifikation eines bereits bestehenden Musters gegenüber einem völligen Neuentwurf.

Eine A-7D der U.S. Air Force mit der Regis­trierung 69-6238. Diese Maschine flog bei der 511. Tactical Fighter Squadron (TFS) des Geschwaders 354. Tactical Fighter Wing (TFW). (Grafik: Srecko Bradic)

Vought reichte mit seiner A-7 eine etwa auf der F-8 basierende Maschine ein. Der Entwurf überzeugte und Vought wurde als Produzent ausgewählt. Kleiner und leichter gebaut als die F-8, war das Triebwerk Pratt & Whitney TF30 vorgesehen. An der neuen Tragfläche befanden sich sechs Aufhängepunkte für Außenlasten. Um den Entwurf zu vereinfachen, wurde auf die bei der F-8 mögliche Verstellung des Einstellwinkels der Flügel für Start und Landung verzichtet. Im Juni 1964 konnte eine Attrappe in Originalgröße besichtigt werden und die Detailkonstruktion war im Januar 1965 abgeschlossen. Drei Prototypen wurden bestellt, von denen der erste als YA-7A am 27. September 1965 zum Jungfernflug abhob. Obwohl diese Maschine einige Monate später abstürzte, wurde die weitere Erprobung zügig durchgeführt, sodass etwa ein Jahr nach dem Erstflug die Vorserienflugzeuge zum Einsatztest bereit standen.

Die letzten Sekunden vor dem Start mit dem Katapult von einem Flugzeugträger. Der Mann mit der gelben Weste (Aircraft Handling Officer) und dem grünroten Helm, der „Shooter“, hebt die Hand zum Zeichen der Startbereitschaft. In Deckung gegangen sind die anderen Aircraft Handling Officers (gelbe Westen) und der Vetreter der Catapult Crew (grüne Weste). Vorn im gepanzerten Control Pod steuert der Catapult Officer die gesamte Startoperation. (Foto: U.S. Navy)

In erstaunlich kurzer Zeit hatte Vought ein Flugzeug produziert, welches für seine guten Flugeigenschaften und Leistungen, für Verlässlichkeit und einfache Wartung bekannt wurde. Nicht nur die Marine, auch die Luftwaffe und die Nationalgarde flogen die A-7 und etliche Maschinen wurden sogar nach Griechenland, Portugal und Thailand exportiert. Im Laufe der Jahre wurden über 1500 Maschinen aller A-7-Baureihen gefertigt.

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