Als Pilot bei der Verteidigung Kubas 1961

Als Pilot bei der Verteidigung Kubas 1961

Als im Jahr 1959 die kubanischen Revolutionäre die Herrschaft des Diktators Fulgencio Batista beendeten, war Rafale del Pino ein junger Leutnant in der „Bewegung des 26. Juli“ des Kommandeurs Fidel Castro. Seitdem del Pino als 13-jähriger Junge einige Flugstunden von einem befreundeten Piloten bekommen und sogar Alleinflüge durchgeführt hatte, wollte er Militärpilot werden. Doch die Zeit nach der Flucht des Diktators im Januar 1959 war in Kuba chaotisch, dies galt auch für die Luftstreitkräfte, die Fuerza Aerea Revolucionaria (FAR). Viele ihrer Piloten und Techniker, die schon bei Batista gedient hatten, waren von Castro ins Gefängnis gesteckt worden. Ihnen wurde vorgeworfen, Angriffe gegen die Revolutionäre geflogen zu haben. Nur wenige Piloten der alten Luftstreitkräfte durften weiter fliegen. Dabei waren Enrique Carreras Rolas, Alvaro Prendes und Douglas Rudd. Die beiden ersten waren von Batista inhaftiert worden und Rudd war von den Luftstreitkräften des Diktators desertiert.

 

Mit einem Bombenangriff von acht B-26B Invader begannen am Morgen des 15. April 1961 die Aktionen der von der CIA ausgerüsteten Brigade 2506 der Exilkubaner gegen das Kuba Fidel Castros. Drei Bomber griffen das Hauptquartier der FAR in Ciudad Libertad an, zwei den Flugplatz Santiago de Cuba und drei die Flugbasis San Antonio de los Banos. De Pino und Carreras Polas rannten zu ihrer T-33 mit der Rumpfnummer 715. Die Maschine war in Startbereitschaft gehalten worden. Alle anderen Düsenjäger waren auf dem Gelände des Flugplatzes verteilt und getarnt worden. Offen standen nur einige Propellerflugzeuge vom Typ F-47 und AT-6 herum, die nicht mehr flugfähig waren. Eine B-26 flog tief über den Platz und zerstörte die Propellermaschinen mit einer Salve Raketen.

 

Kurz danach startete Fernandez mit seiner T-33 und ­Bourzac war ihm mit einer Sea Fury gefolgt. Aber alle konnten die B-26 nicht einholen. Ohne Radar konnte der Bomber, der schon einen Vorsprung hatte, nicht verfolgt werden. Gegen Mittag kam Fidel Castro auf den Flugstützpunkt, wo ihn del Pino ansprach: „Hast Du bemerkt, dass wir gestartet sind?“
Als die eigentliche Invasion am 17. April begann, rief Fidel Castro bei den Fliegern an und befahl Carreras Polas, die Landungsflotte anzugreifen, möglichst viele Schiffe zu versenken und die Flugzeuge der Angreifer zu bekämpfen. Es wurde vermutet, dass die eigentliche Landung in Trinidad erfolgen würde, aber keinesfalls in der Schweinebucht. Als sich dann zeigte, dass die Landungstruppen in die Schweinebucht an der Südküste Kubas einliefen, hielten die Piloten die Planer der Exilkubaner für unfähig. Trinidad hätte außerhalb der Reichweite der kubanischen Flugzeuge gelegen, die Schweinebucht war dagegen für die kubanischen Kampfflugzeuge gut erreichbar.
Die Piloten starteten nach und nach. Dabei war del Pino mit gerade 30 Flugstunden auf der T-33 der Flugzeugführer mit den geringsten Erfahrungen. Sein Fluglehrer Martin Klein hatte ihm für einen Luftkampf geraten, so dicht auf den Gegner aufzufliegen, bis der Helm des Piloten erkennbar war und dann auf alle Waffenknöpfe zu drücken. Martin Klein war kurz vor der Invasion von der nervösen eigenen Flak abgeschossen worden. Aber er hatte recht – genauso funktionierte es.

Erfahren Sie in der FliegerREvue X 75 welche Erlebnisse der Pilot Rafale del Pino während der kritischen Stunden der Invasion der Exiltruppen durchlebte.