Caproni AP.1 in Lateinamerika

Caproni AP.1 in Lateinamerika

Vom Ende der 1930er-Jahre bis in die 1940er-Jahre war die AP.1 das wichtigste Angriffsflugzeug der Luftstreitkräfte El Salvadors und Paraguays. Wegen ihrer empfindlichen Holzkonstruktion und des Ersatzteilmangels während des Zweiten Weltkriegs war ihre Einsatzzeit jedoch nur kurz.
Die Lieferung der Caproni-Flugzeuge verzögerte sich wegen der Zahlungsschwierigkeiten des Kunden Paraguay. Fertig verpackt standen die Flugzeuge ab September 1938 bereit. Doch sie mussten im Hafen von Genua auf ihre Verschiffung warten. Erst im Sommer 1939, nach Eintreffen der Kaufsumme in Italien, wurden die Flugzeuge in Paraguay ausgeladen. Die AP.1 wurden von einem Neun-Zylinder-Sternmotor vom Typ Alfa 125 RC.35 angetrieben und waren mit zwei vorwärtsfeuernden, starren MG vom Kaliber 7,7 mm und einem solchen als bewegliche Abwehrwaffe ausgerüstet. Bis 500 kg Bomben konnten mitgeführt werden. Die Maschinen waren in der italienischen Standardtarnung dieser Jahre bemalt und trugen bei Lieferung schon die Nationalkennzeichen Paraguays. Die Oberseiten der Tragflächen, der Rumpf und die Fahrwerksverkleidungen waren in Dunkelgrün gehalten und mit khakifarbenen Tupfen versehen. Die Unterseiten waren hellgrau. Der Motor war mit einem bronzefarbenen Ring versehen.


Im Jahr 1937 war schon eine Abordnung von Piloten und Technikern Paraguays in Italien zu Gast, um sich hier mit der Bedienung und Wartung von italienischen Flugzeugen vertraut zu machen. 1938 wurde eine weitere Gruppe nach Italien geschickt. Sie lernte bei Turin die AP.1 und die C.R.32 kennen. Zusammen mit den gelieferten Flugzeugen kamen auch ein Einweisungspilot und ein Techniker nach Paraguay. Kaum waren die Flugzeuge einsatzbereit, wurden die Luftstreitkräfte neu organisiert. Die Caproni AP.1 gingen an die Jäger-Squadron Nummer Zwei nahe der Hauptstadt Asuncion. Die sieben Flugzeuge erhielten die Kennzeichen 2-1, 2-3, 2-5, 2-7, 2-9, 2-11 und 2-13. Ab Ende 1939 wurden die Caproni AP.1 für einsatzbereit erklärt.
Mit der AP.1 erhielten die Luftstreitkräfte Paraguays ihren ersten Sturzkampfbomber. Die Piloten genossen die Flüge mit der Maschine. Für die robuste Struktur der AP.1 spricht, dass bis einschließlich 1941 kein einziger Zwischenfall mit diesem Typ verzeichnet ist.