Die Gloster Meteor wird 80

Die Gloster Meteor wird 80

Die Gloster Aircraft Company, gegründet 1917 im englischen Cheltenham, baute mit der E.28/39 (Werksbezeichnung G.40) das erste britische Flugzeug mit Strahlantrieb. Die Testflüge mit diesem Muster wurden am 15. Mai 1941 und damit knapp 21 Monate nach der deutschen Heinkel He 178 eingeleitet. Währenddessen arbeiteten die Ingenieure bei Gloster bereits an einem leistungsstärkeren Nachfolger mit nunmehr zwei Strahltriebwerken. Der neue Entwurf sollte der Spezifikation F.9/40 entsprechen und noch vor dem Erstflug der einstrahligen G.40 wurden zwölf Prototypen bestellt. Schlussendlich wurden acht Prototypen gefertigt, während die Suche nach einem geeigneten Antrieb den Erstflug des mit der Werksbezeichnung G.41 versehenen Flugzeugs verzögerte. Das fünfte Exemplar wurde zum ersten fliegenden Prototyp und erhielt als Antrieb zwei jeweils 6,7 kN starke Halford H.1 (das spätere de Havilland Goblin). Damit wurde der Erstflug am 5. März 1943 absolviert. Bis ins nachfolgende Jahr kamen auch die anderen Versuchsmaschinen zur Flugerprobung, außerdem war im Januar 1944 die erste von 20 Serienflugzeugen Meteor F.1 in der Luft. Die USA übernahmen dann zur Bewertung die erste Meteor aus der Serienfertigung und übergaben den Briten dafür eine Bell YP-59A Aircomet, praktisch den ersten strahlgetriebenen Jäger der Vereinigten Staaten. Die 18. Serienmaschine wiederum wurde weltweit zum ersten Turboprop-Flugzeug und flog erstmals als Trent-Meteor im September 1945.

Das britische Luftfahrtministerium hatte zwischenzeitlich einen zügigen Serienbau von 500 Exemplaren anvisiert, um damit den Verlauf des Zweiten Weltkrieges entscheidend zu beeinflussen. So wurde noch im Juli 1944 die No 616 Squadron der Royal Air Force in Culmhead mit der Meteor F.1 ausgerüstet und sechs der Flugzeuge nachfolgend ins südöstliche Manston überführt. Der Auftrag lautete, die berüchtigten V-1-Flugbomben der Deutschen abzufangen. Ein erster Erfolg konnte am 4. August verbucht werden, als der Meteor-Pilot D. Dean aus der Not eine Tugend machte. Nach dem Versagen der Bordkanonen, kippte Dean mit der Flügelspitze seiner Meteor eine anfliegende V-1 auf den Rücken, brachte sie damit ins Trudeln und letztendlich zum Absturz. Etwa zeitgleich war die Anzahl der Einsatzmaschinen in der 616. Sqn wie auch die Zahl der für die Meteor ausgebildeten Piloten angewachsen, sodass bis zum Jahresende 260 Einsätze und dabei mindestens zwölf „Luftsiege“ über V-1 verbucht werden konnten.


Die Meteor-Piloten hatten es nicht leicht, denn das Handling ihrer Flugzeuge war gewöhnungsbedürftig und so mancher Kolbenmotorjäger erwies sich zu dieser Zeit als agiler und auch schneller. Doch sowohl in der Heimat als auch beim Gegner erzielte seinerzeit das Vorhandensein eines strahlgetriebenen Einsatzmusters im regulären Bestand einen nicht zu unterschätzenden psychologischen Effekt.