Forward Air Controlling im Vietnamkrieg

Forward Air Controlling im Vietnamkrieg

Obgleich der Einsatz von US-Bodentruppen in Südvietnam nur von 1965 bis 1972 dauerte, flogen amerikanische Piloten bereits seit den 1950er-Jahren und auch noch nach dem Abzug der USA geheime, wie auch offizielle Einsätze über Südostasien. Diese Flüge beinhalteten nicht nur Aufklärung und Lufttransporte, sondern auch Angriffs- und Unterstützungsmissionen von südvietnamesischen und USStreitkräften am Boden, die an ein besonderes Reglement (Rules of Engagement) gebunden waren. Im Verlauf des Vietnamkrieges wurden von der U.S. Air Force 9,5 Millionen Tonnen Bomben, d.h. viermal so viele Kampfmittel über Nord- und Südvietnam sowie über Laos und Kambodscha abgeworfen, wie während des gesamten Zweiten Weltkriegs von den Alliierten. Die amerikanischen Bombenabwürfe über diesen Ländern hatten vor allem Versorgungseinrichtungen, Ölraffinerien und Nachschubwege wie Brücken, Straßen und Eisenbahnverbindungen zum Ziel, um den Transport von Rüstungsgütern südwärts zu behindern.

Obgleich angedacht, wurden nordvietnamesische Städte von Flächenbombardements weitgehend verschont, da die amerikanische Regierung befürchtete, möglicherweise ausländische (insbesondere sowjetische oder chinesische) Militärberater oder Zivilisten zu töten, was zu einer Ausweitung des Krieges hätte führen können. Ferner war die nordvietnamesische Luftabwehr durch sowjetische und chinesische Lieferungen mit Flugabwehrwaffen verstärkt worden.
Neben zahlreichen Flak-Geschützen, die um wichtige Ziele herum verteilt wurden und tief fliegende Flugzeuge bedrohten, waren es meistens hochmoderne und weitreichende Flugabwehrraketen, die zahlreiche Verluste unter amerikanischen Fliegern, vor allem während der Operationen Linebacker und Linebacker II, verursachten. Über dem Hoheitsgebiet der Republik Vietnam südlich des 53. Breitengrades war die Lufthoheit der Amerikaner weitgehend gesichert, sodass die Luftstreitkräfte relativ ungestört operieren konnten. Zu den wichtigsten Operationen gehörten die ab Juni 1965 und ab Mai 1966 mit verbesserten B-52D-Bombern (Big Belly) durchgeführten Arc Light-Luftangriffe, die als Ergänzung bzw. Ersatz von Artillerieschlägen in abgelegenen Gebieten eingesetzt wurden. B-52-Bomber des strategischen Luftkommandos der…