
Im Sommer 1964 wurde der Druck der USA auf die portugiesische Regierung immer stärker, amerikanische Flugzeuge nicht im Klonial-Konflikt einzusetzen. Das Argument, diese dienten in Portugiesisch-Guinea nur der Abschreckung möglicher Angriffe, mochten sich die USA nicht zu Eigen machen. Portugal musste sich dem Druck beugen und zog die F-86 aus der Kolonie ab. Darauf verhandelte Portugal mit der Bundesrepublik Deutschland und erwarb 40 ausgemusterte Bodenangriffsflugzeuge vom Typ Fiat G.91 aus Beständen der Luftwaffe. Diese wurden im Sommer 1966 geliefert. Nach Abzug der F-86 wurden weitere Radaranlagen in der Kolonie stationiert, sie sollten einen Überblick über die Luftlage vermitteln. Die Stationen fassten tatsächlich mehrere Flüge in größerer Distanz jenseits der Grenze auf. Diese wurden aber als zivile Passagier- oder Frachtflüge eingestuft.
Am 24. April 1968 wurden zwei portugiesische T-6G Texan nahe der Grenze zu Guinea-Conakry (heute Guinea) von zwei Jets überrascht. Die Texan deckten eine Truppenverlegung aus der Luft. Unbemerkt hatten sich die Jets den beiden Propellermaschinen von hinten genähert und diese dicht überflogen. Dann drehten sie um und näherten sich den Texan nochmals in gefährlich engem Abstand. Die Texan wurden heftig durchgeschüttelt. Die Piloten landeten und meldeten erbost, sie seien von zwei eigenen Fiat G.91 belästigt worden und beschwerten sich beim Kommandeur des G.91-Verbandes in Bissalanca. Nach einigen Diskussionen war klar, dass die Texan nicht von den Fiat-Maschinen, sondern von MiG bedrängt worden waren. Darauf forderte Portugal von der Basis Bissalanca eine Studie zur Reaktion auf mögliche Angriffe durch Düsenjäger der Rebellen.
Als erste Konsequenz wurde ein Ausbau des Flugplatzes von Bisslanca gefordert, da gegenwärtig alle Flugzeuge sehr eng abgestellt werden mussten und so verletzlich durch Luftangriffe waren. Weiter wurde die Anschaffung eines weitreichenden Radars zur Frühwarnung empfohlen und die Bewaffnung der Fiat G.91 mit Sidewinder Luft-Luft-Raketen vorgeschlagen. Der Umsetzung dieser Maßnahmen standen aber die knappen Geldmittel Portugals entgegen. So könnten aus Kostengründen maximal drei Fiat mit Sidewinder ausgerüstet werden – auch nur, wenn die damit verbundenen technischen Probleme gelöst wären. Als erste Verstärkung der Abwehrkraft wurde die Verlegung von Flugabwehrgeschützen in die Kolonie beschlossen. Diese trafen aber erst 1971 in Afrika ein.