Lohner Flugzeuge

Lohner Flugzeuge

Wagnermeister Heinrich Lohner (1786–1855) entzieht sich 1811 einer Einbeziehung in die franzö-sische Rheinarmee indem er aus Deutschland in das neue Kaisertum Österreich flieht. In der auf-strebende Donau Republik werden politische Flüchtlinge oft erfolgreich. Kutschen sind das höchs-te technische Gut seiner Zeit. Nach seiner Eingemeindung mit Bürgerrecht in Österreich gründet Heinrich ein Wagenbaugewerbe. Damit kennt sich Lohner bestens aus. Schnell wird er k.uk. Hof-lieferant.
Der vom Vater begeisterte Sohn Jacob (1821–1892) übernimmt den väterlichen Betrieb, spezialisiert sich jedoch auf Luxus- und Ambulanzwagen. Weiterbildung war zu der Zeit bereits notwendig, Jakob verdingt sich bei Sattlermeister Ludwig Laurenzi. Es geht um die Übernahme des elter-lichen Betriebs. Nach der Meisterprüfung von Jakob beschließen Ludwig Laurenzi, Jacob Lohner und Josef Neuhs die neue Firma „L. Laurenzi und Comp.“ zu gründen. Es währt nur kurz, mit Aus-scheiden von Neuhs muss das Unternehmen als „Laurenzi und Lohner“ firmieren. Unter Herr-schaft von Kaiser Franz Joseph I. erlebt Österreich eine beispiellose Blütezeit.
1857 heiratet Jacob Lohner Laurenzi´s Tochter Louise, Sohn Ludwig wird 1858 geboren. Laurenzi verstirbt 1859, Jacob Lohner übernimmt jetzt das Unternehmen. Voll im Adel zu Hause wird Lohner am 21. April 1860 per Dekret zum „königlichen Hoflieferanten“ ernannt.
Die Firma hat ausgesorgt, sie ist einer der größten ihrer Zeit. Jacob nimmt Schwager Josef Brauner in die Firma und nennt sich fortan „Jacob Lohner & Comp“, die fabrikmäßig 300 bis 500 Kutschwa-gen pro Jahr herstellt. Bald darf Lohner den Titel „k.u.k. Hofwagenlieferant“ führen. Auch Schweden, Norwegen und Rumänien erkennen ihn an und auch hier wird er als Hoflieferant anerkannt. Zunehmende Exporte erfordern größere Betriebsräume, die Kutschen Fabrik wird nach Floridsdorf verlegt, wo die exklusive Firma 30 000 m2 Betriebsfläche angeboten bekommt.
Jacob Lohner scheidet 1886 aus dem Unternehmen aus, Sohn Ludwig (1858–1925) übernimmt die Leitung. Auch Ludwig wird Hoflieferant, ein Titel der in der k.u.k. Monarchie noch etwas darstellt. Unter seiner Führung werden die Lohner Werke die größte Pferdewagenfabrik der Monarchie.