RF-84F Thunderflash-Aufklärer in Griechenland

RF-84F Thunderflash-Aufklärer in Griechenland

Als ihr wichtigstes Aufklärungsflugzeug setzten die Luftstreitkräfte Griechenlands zwischen dem 6. August 1956 und dem 29. März 1991 die Republic RF-84F Thunderflash ein. Hunderte von Aufklärungsflügen wurden in dieser Zeit durchgeführt. Die Missionen führten die Thunderflash über Land, über die nördliche Agäis und über das östliche Mittelmeer. Dabei sollten die Küsten und Inseln Griechenlands gegen eine befürchtete Invasion durch die Türkei oder aber auch vor illegalen Durchfahrten geschützt werden. Griechenland verfügte über insgesamt 34 Flugzeuge vom Typ RF-84F, die zusammen über 80 000 Flugstunden ableisteten. Dabei ereigneten sich während der 35-jährigen Einsatzzeit sieben Unfälle. Mit der Außerdienststellung der letzten drei flugfähigen Republic RF-84F im Jahr 1991 endete eine Epoche der griechischen Luftfahrt und der taktischen Aufklärung der NATO.


Während des Koreakrieges gewann der Einsatz von Jets als Aufklärer bei den beteiligten Luftstreitkräften an Gewicht. Die Bedingungen dieses Konfliktes schufen mit der taktischen Aufklärung eine neue Einsatzform. Schnell wurden viele Luftstreitkräfte der Welt, besonders bei der NATO, in den 1950er-Jahren mit den neuen taktischen Aufklärungsflugzeugen ausgerüstet. In Griechenland experimentierte man im Jahr 1953 bei der 112. Jagd-Squadron mit dem Einbau von Kameras in den Außentanks von sechs F-84G Jagdflugzeugen. Mit diesen Maschinen wurde am 26. November 1953 die 348. Taktische Aufklärungssquadron in Elefsina aufgestellt. Die Versuche verliefen so erfolgreich, dass Griechenland in den USA 20 taktische Aufklärer des Typs RT-33A bestellte. Diese wurden 1954 und 1955 geliefert. Diese Maschinen dienten aber nur als Lückenfüller, bis ein eigens entwickelter Aufklärungstyp verfügbar war. Den griechischen Piloten bot sich hier die Gelegenheit, schon etliche Flugstunden bei Aufklärungsflügen zu absolvieren.
Bestellt wurden 24 Maschinen des Typs RF-84F, die zwischen 1956 und 1958 geliefert wurden. Mit dem Eintreffen der Neuzugänge wurden die RT-33A außer Dienst gestellt. Eine Maschine war im Dienst verloren gegangen und eine verblieb in Griechenland. Die übrigen wurden in Italien überholt und den USA zurückgegeben. Diese Flugzeuge wurden dann an Verbündete Amerikas weitergereicht. Eine blieb in Italien, eine ging an Pakistan die restlichen 14 wurden an den Iran geliefert, der Verbleib von zwei RT-33A ist nicht mehr zu klären.
Die neuen RF-84F erfüllten die Bedürfnisse der Luftstreitkräfte Griechenlands und der NATO an ein leistungsfähiges Aufklärungsflugzeug. Griechenland grenzte mit den Nachbarn Bulgarien und Albanien direkt an den Warschauer Pakt, wo sowjetische Truppen stationiert waren. Der erste Einsatzflug einer Thunderflash in Griechenland erfolgte am 6. August 1956 von Larissa aus. Die Umschulung der früheren Piloten der RT-33A dauerte sechs Wochen und wurde am 13. September 1956 beendet.