Transall – Engel der Lüfte

Transall – Engel der Lüfte

Unglaubliche 50 Jahre fliegt die C-160 Transall schon und ist immer noch unermüdlich im Einsatz. Eigentlich als Militärtransporter für Einsätze in Kampfzonen entworfen, hat sich die schon historische Transall in diversen Hilfsaktionen in der Rolle als Retter in der Not hervorragend bewährt. Wir beleuchten die Entstehungsgeschichte des vielseitigen Transporters und zeigen einige technische Details der Maschine.
Eine Transall-Crew nimmt uns mit auf einen Langstrecken-Transporteinsatz zu einer Insel im Indischen Ozean. So können wir den Flug durch die Augen der Besatzung sehen.

Lesen Sie hier einen Abschnitt aus dem ausführlichen „FliegerRevue X34″-Artikel über die Transall:

Flugerprobung
Alle drei Prototypen wurden zum französischen Flugplatz Istres verlegt. Dort konnte die Flugerprobung bei besten Wetterbedingungen stattfinden. Nach und nach wurde die Transall bis an die Grenzen der Belastbarkeit ausgeflogen. Sie erwies sich als gutmütig zu fliegen, äußerst stabil und vor allem als robust unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen. Dieses Erprobungsergebnis hat sich in den folgenden Jahrzehnten ohne Einschränkungen bestätigt. Nachdem die Transall-Prototypen bewiesen hatten, dass die Maschine die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllen wird, wurde die Nullserie mit sechs Maschinen gebaut. Gegenüber den Prototypen wurde der Rumpf jetzt um etwa 50 cm (um einen Spant) verlängert. Bei den ersten Testflügen hatte sich gezeigt, dass die Luftverwirbelung hinter den Tragflächen die Flugstabilität durch das Leitwerk beeinträchtigte. Die Rumpfverlängerung vor den Tragflächen verbesserte die Längsstabilität wieder. Die äußeren Tragflächensegmente wurden um ein Grad nach hinten geschwenkt, um den Auftriebsschwerpunkt etwas zurück zu verlegen.

Lufttransportgeschwader 61

Bei einer Übung über der Goose Bay in Kanada (Foto: Bundeswehr / Alpers)
Die erste Null-Serien-Transall startete am 21. Mai 1965, die sechste im April 1966. Mit diesen Flugzeugen wurde eine einsatznahe Erprobung durchgeführt. Dabei wurden die Transall auch in wenig mitteleuropäische Klimazonen geschickt wie nach Äthiopien und nach Nord-Schweden. Später wurden die sechs Maschinen auf Serienstand gebracht und an die französische und deutsche Luftwaffe geliefert. Zwischenzeitlich wurde der Bauauftrag für das erste Produktionslos über 169 Flugzeuge ausgelöst. Deutschland war der Hauptabnehmer, es kaufte 110 Transall, Frankreich erwarb 50 Maschinen und nach Südafrika wurden später neun Flugzeuge geliefert. Frankreich erhielt nach dem Produktions-Rhythmus die ersten fünf Flugzeuge, dann Deutschland fünf, danach Frankreich 8 und schließlich Deutschland 13 Maschinen. So ging es weiter bis Frankreich seine volle Lieferung erhalten hatte.

Transall

Absetzen von Täuschkörpern gegen Boden-Luft-Raketen (Foto: Bundeswehr / Dahmen)
Noch war kein Serienflugzeug vom Band gelaufen, da beschäftigte sich das Transall-Konsortium schon mit einer möglichen Weiterentwicklung. Als Transall-Jet C-161 wurde eine Version mit zwei Strahltriebwerken für den zivilen Frachtverkehr untersucht. Zur Erhöhung der Fluggeschwindigkeit musste auf das typische Transporterheck verzichtet werden. Die Beladung sollte jetzt über eine hochklappbare Nase erfolgen, das Cockpit würde dabei auf dem Rumpf liegen, ähnlich wie beim Fracht-Jumbo. Mangels Interesse wurden die Arbeiten am C-161-Projekt 1968 beendet.

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Verstauen eines Panther-Hubschraubers in der Transall (Foto: Luftwaffe-Archiv)