Die Schweiz scheitert am Bau eines eigenen Kampfjets

Die Schweiz scheitert am Bau eines eigenen Kampfjets

Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich die Schweiz daran, mit der P-16 ein eigenes Düsenkampfflugzeug zu schaffen. Zwei verschiedene Muster wurden gebaut – doch beide Projekte bald abgebrochen. Aus  einer Maschine wurde aber schließlich der erfolgreiche Business­flieger Learjet entwickelt.
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Der erste Versuch, einen Schweizer Kampfjet zu bauen, war die N-20. Die Konstruktionsarbeiten hatten schon während des Krieges begonnen. Doch diese Maschine war nicht einmal geflogen, als die Entwicklung abgebrochen wurde. Zwei Vorstudien, die N-10 und N-11, waren bis 1946 auf den Reißbrettern des staatlichen Flugzeugwerks (F+W) in Emmen entstanden. Diese einfachen, einmotorigen Kampfjets sollten im Sinne einer Arbeitsteilung möglichst rasch von den privaten Dornier-Flugzeugwerken (später FFA) in Altenrhein verwirklicht werden. In Emmen dagegen planten die Ingenieure seit 1945 ein moderneres Flugzeug: die vierstrahlige N-20 mit durchströmten Deltaflügeln. Maßgeblich beteiligt an den Entwurfsarbeiten der diversen Schweizer Jets war das 1934 gegründete Institut für Aerodynamik an der ETH Zürich unter der Leitung von Jakob Ackeret.

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Die zuständigen Stellen im Eidgenössischen Militär-Departement setzten bewusst auf ein zweigleisiges Vorgehen bei der Schaffung eines Kampfflugzeuges, indem sie die N-20 und die P-16 gleichzeitig entwickeln ließen. Das bedeutete, dass die vergleichsweise bescheidenen Mittel nicht konzentriert eingesetzt wurden. Ein strategischer Fehler, wie sich zeigte. Das Pflichtenheft für die geplanten Mehrzweckjets schrieb vor:
– Start und Landung auf kurzen Pisten in den Alpen
– Hohe Steiggeschwindigkeit
– Große Wendigkeit in Bodennähe
– Höchstgeschwindigkeit bis Mach 1
– Als Abfangjäger und Erdkampfflugzeug einsetzbar
– Schleudersitz