Horten Delta-Jet in Argentinien

Horten Delta-Jet in Argentinien

Kurz nach seiner Ankunft in Argentinien im Frühjahr 1948 begann Reimar Horten seine in Deutschland sehr erfolgreiche Reihe von Nurflügelflugzeugen weiter zu führen. Wie der ehemalige Chefkonstrukteur von Focke-Wulf, Kurt Tank, war Reimar Horten Angestellter der Firma Fábrica Militar de Aviones (FMA). Als Erstes entwickelte Horten sein zweisitziges Segelflugzeug Ho XVa fertig. Drei Maschinen mit den beiden Sitzen hintereinander wurden gebaut, dazu kamen noch zwei Einsitzer als Ho XVb. Die argentinischen Bezeichnungen lauteten I.Ae.34a, beziehungsweise I.Ae.34m. Eine auf Wunsch von Flugschulen modifizierte Variante mit zwei Sitzen nebeneinander bezeichnete Horten als Ho XVc, die Firma FMA jedoch als I.Ae.41. Eine solche Maschine überquerte mit dem langjährigen Horten-Testpiloten Heinz Scheidhauer als erstes Segelflugzeug die Anden.
Sein Luftwaffenprojekt eines Nurflügel-Transporters Ho VII von 1944 wurde in etwas verkleinerter Form in Argentinien verwirklicht. Die I.Ae.38 hatte entgegen der ursprünglichen Spannweite von etwa 80 Metern eine von 32 Metern und vier statt ursprünglich sechs Motoren. Eine Maschine wurde gebaut und flog 1960 erstmals. Sie erwies sich als gutmütig zu fliegen.

Horten 37 - Rivas
Der Horten Delta-Jet in der Ausführung mit liegendem Piloten

Am 19. Oktober 1949 legte der Direktor der FMA, Juan Ignacio San Martín, dem Luftfahrtminister Birgadier César Ojeda ein Geheimdokument mit der Nummer 339 vor. Darin schlug Reimar Horten einen Nurflügel-Überschalljäger vor. Das Cockpit, das Fahrwerk und einige Systeme sollten von Kurt Tanks Pulqui II übernommen werden, um die Kosten zu senken. Eine Turbine Rolls-Royce Dervent V war frei unter dem Rumpfmittelstück aufgehängt. In jedem Flügel waren zwei, im Rumpf selbst war ein Treibstofftank vorgesehen.

Horten Mach2 - Rivas
Reimar Horten plante auch eine Weiterentwicklung als Überschalljäger

Bewaffnet werden sollte der Horten-Jäger mit vier Maschinenkanonen. Horten versprach, sein Entwurf würde schneller fliegen, eine größere Gipfelhöhe und eine niedrigere Landegeschwindigkeit haben als die Pulqui II. Als Variante mit zwei Sitzen hintereinander könnte die Maschine als Jet-Trainer und als Aufklärer verwendet werden.

In der FliegerRevue X Nr. 60 finden Sie Fotos und Zeichnungen der deutschen Jet-Flugzeuge in Argentinien.